Wo kann ich jetzt Energie sparen?

01.10.2022

01.10.2022

Energie ist in Folge des Ukraine-Kriegs so teuer wie noch nie. Eine Möglichkeit, um hohe Rechnungen abzumildern: Energiesparen. Unser Rundgang durch ein Wohnhaus zeigt, wo Sie sparen können – und wie.

Die meiste Energie verbrauchen wir fürs Heizen. Doch nicht jeder Raum muss gleich geheizt werden. Das Umweltbundesamt empfiehlt:        

  • Schlafzimmer: 17 Grad
  • Küche: 18 Grad 
  • Wohnräume: 20 Grad

Nachts und auch tagsüber, wenn sich niemand im Haus aufhält, kann auch weniger geheizt werden.

*Die Rechnung bezieht sich auf den Verbrauch eines Einfamilienhauses aus den Baujahren 1977 bis 2002 mit 150 Quadratmeter Fläche, berechnet mit dem Gaspreis für Neukunden vom 22.09.22 in Höhe von 21,75 Cent/kWh. Gilt für einen Verbrauch von 20.000 kWh im Jahr.

Die Beleuchtung verbraucht im Vergleich dazu wenig Energie. Dennoch treiben alte Glühbirnen die Kosten nach oben. Tauscht man sie gegen LED-Glühbirnen aus, kann der Energiebedarf deutlich gesenkt werden.

*Alle Strom-Berechnungen in diesem Beitrag basieren auf einem durchschnittlichen Strompreis aus dem Juli 2022 von 37,30 Cent/kWh. Der Preis ist seitdem weiter gestiegen, es handelt sich um Beispielrechnungen. (Quelle: Preis für Juli 2022, Strompreisanalyse BDEW)

Im Bad

Nach dem Heizen ist Warmwasser der zweitgrößte Energiefresser im Haushalt. Dabei kann man – auch ohne die Wassertemperatur zu reduzieren, – Energie sparen.

Möglichkeiten, um hier Strom zu sparen:

  • Kürzer duschen
  • Sparduschkopf kaufen (kostet etwa 20 Euro)
  • Aufs Baden verzichten

Vor allem alte Waschmaschinen haben oft schlechte Energieklassen.

Wer Waschmaschinen effizient nutzen möchte, kann so sparen:

  • Wäsche bei 30 Grad waschen
  • Waschgang erst starten, wenn Waschmaschine voll beladen
  • Waschmaschine direkt mit Warmwasseranschluss verbinden
  • Keine Vorwäsche

Auch alte Trockner können besonders ineffizient sein. Ein neues Gerät kann bis zu 70 Prozent Strom sparen.

Für alle Trockner gilt aber:

  • Fusselsieb regelmäßig reinigen
  • Trockner immer voll beladen
  • In Waschmaschine bei hoher Umdrehung vorschleudern

Elektrische Heizstrahler sind echte Energiefresser. Wer sie während der Heizperiode eine Stunde am Tag nutzt, zahlt bereits in unserer Beispielrechnung 136 Euro im Jahr – und hier wird mit dem Bad nur ein kleiner Teil der Wohnung beheizt. Um die ganze Wohnung zu heizen, läge der Strombedarf deutlich höher. Eine echte Alternative zur normalen Heizung sind sie deshalb nicht.

 In der Küche

Bei den allermeisten Gerichten ist es nicht notwendig, den Backofen vorzuheizen. Dadurch kann bis zu 20 Prozent Energie gespart werden.
Weitere Sparmöglichkeiten:

  • Umluft statt Ober-/Unterhitze benutzen
  • Kleine Mengen Wasser im Wasserkocher erhitzen
  • Mit Deckel kochen

Auch beim Kühlschrank lässt sich unkompliziert Energie sparen:    

  • Kühlschrank nicht direkt an die Wand stellen
  • Lüftungsgitter entstauben
  • Eisfach regelmäßig abtauen
  • Kühlschrank gut sortieren, um Öffnungszeit zu minimieren

Eine moderne Spülmaschine ist im Vergleich zum händischen Abwaschen sowohl beim Energie- als auch beim Wasserverbrauch deutlich effizienter. Um wirklich zu sparen, sollte auch bei modernen Spülmaschinen ein Eco-Programm genutzt werden. Und: erst einschalten, wenn die Maschine voll beladen ist.

Im Arbeitszimmer

Wer im Homeoffice mit dem Laptop arbeiten kann, spart im Vergleich zum klassischen Desktop-PC samt Monitor viel Energie.

WLAN-Router können so programmiert werden, dass sie sich nachts ausschalten.

Im Wohnzimmer

Beim Fernseher gilt: Je größer der Bildschirm, desto mehr verbraucht das Gerät. Einfache Sparmaßnahmen:

  • Bildschirmhelligkeit reduzieren
  • Nach Benutzung komplett vom Strom trennen

Auch moderne Konsolen sind Energiefresser: Die Playstation 5 verbraucht am meisten Energie, nämlich 153 kWh im Jahr bei zwei Stunden Nutzungsdauer täglich. Etwas weniger Strom benötigt die Xbox Series X, doch auch hier sind es 146 kWh im Jahr bei gleicher Nutzungsdauer. Zum Vergleich: Die erste Playstation aus dem Jahr 1994 verbrauchte gerade mal 6 kWh im Jahr, ein Bruchteil der modernen Geräte.

Es gibt auch stille Stromfresser: Wer konsequent alle Elektrogeräte nach der Benutzung vom Strom trennt, kann über das Jahr gesehen eine Menge sparen.

Wie groß ist das Einsparpotenzial insgesamt?

Am Ende hängt das vor allem von individuellen Variablen ab: Wie viele Menschen leben im Haushalt? Wie groß ist die Wohnfläche? Wie effizient wurde gebaut – und wie effizient sind die Haushaltsgeräte?

In unserer Beispielrechnung für einen Dreipersonenhaushalt würden alle Stromsparpotenziale zusammengerechnet eine Ersparnis von bis zu 973 Euro im Jahr ergeben. Dazu wären allerdings auch Investitionen in neue Geräte notwendig, die nicht in jedem Haushalt möglich sind.

Beschränkt man sich auf die kostenlosen Spartipps, kommen immerhin noch etwa 795 Euro zusammen. Insbesondere unter der Dusche lässt sich viel Geld sparen. Es lohnt sich also, den eigenen Stromverbrauch auf den Prüfstand zu stellen und so Geld zu sparen.

Quellen:
CO2-Online gemeinnützige GmbH (Jens Hakenes), Entega, Verbraucherzentrale NRW, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, WWF, Eon, EnBW, klimaaktiv.at

Autor: Luca Bartolotta
Redaktion: Kevin Schubert

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