Welche Jobs leiden in der Corona-Krise?

Ein Überblick

So viele Arbeitslose sind seit Beginn der Corona-Krise in Deutschland dazugekommen.

Insgesamt waren Ende Mai 2,8 Millionen Menschen arbeitslos. Die Corona-Krise trifft den deutschen Arbeitsmarkt hart. Stabile Branchen hatten in den vergangenen drei Monaten zu kämpfen.

Picto Lastwagen, daneben: Verkehr und Logistik + 56.020 Arbeitslose  Picto Einkaufstasche, daneben: Verkauf + 43.173 Arbeitslose  Picto Sonnenschirm und Bier, daneben: Tourismus und Gaststätten + 43.455 Arbeitslose
Der Großteil der Arbeitslosigkeit kam durch den Shutdown zustande. Dementsprechend sind die geschlossenen Branchen am stärksten betroffen.
Prof. Dr. Enzo Weber; Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung | 03.06.2020

Vor allem Hilfskräfte wie Kellner werden in den besonders stark betroffenen Berufsgruppen arbeitslos. Deshalb treffe die Krise finanziell Schwache besonders hart, erklärt Weber.

Auch kleinere Branchen leiden. Unter anderem die Kultur, zum Beispiel das Filmstudio Babelsberg in Brandenburg.

Wir stehen wirklich alle
komplett auf der Straße.
Oliver Haas; Beleuchter | 03.04.2020

In der Kultur-Branche ist die Zahl der Arbeitslosen um mehr als 60 Prozent gestiegen – mehr als in jeder anderen Berufsgruppe.

Picto Mikrofon, daneben: Moderation und Unterhaltung + 130%  Picto Filmrolle, daneben: Theater-, Film- und TV-Produktion + 78%  Picto Sonnenschirm, daneben: Tourismus und Sport + 74%

Die Situation auf dem Arbeitsmarkt hat sich im Mai zwar wieder etwas beruhigt. Doch Arbeitsmarktforscher Weber warnt: Die Arbeitslosigkeit wird wohl bis Spätsommer weiter steigen.

Von einer Entlassungswelle blieb Deutschland bisher aber verschont.

Mit dem Kurzarbeitergeld unterstützt die Bundesagentur für Arbeit Unternehmen und übernimmt teilweise den Lohn der Mitarbeiter.
Die Corona-Krise könnte die Behörde unter anderem wegen der vielen Kurzarbeiter mehr als 30 Milliarden Euro kosten.

Die gute Nachricht: Viele Betriebe setzen lieber auf Kurzarbeit, um ihre Mitarbeiter nicht entlassen zu müssen.

Quellen:
Bundesagentur für Arbeit, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung

Fotos:
dpa; shutterstock; iStock/taikrixel; iStock/thepalmer

Autor:
Robert Meyer

Redaktion:
Jennifer Werner, Karsten Kaminski

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