Ansteckungsgefahr im Klassenzimmer

So hoch ist das Risiko einer
Omikron-Infektion in der Schule

In ganz Deutschland findet der Schulunterricht in Präsenz statt. Das Tragen medizinischer Masken ist Pflicht.

Schaut man auf die verschiedenen Altersgruppen, sind die Inzidenzen* bei Kindern und Jugendlichen im schulpflichtigen Alter am höchsten:

0 – 4 1270 1952 1386 440 5 – 9 10 – 14 15 – 19 3598 3736 2503 20 – 39 39 – 59 ab 60

*Quelle: RKI-Wochenbericht, eigene Berechnungen, Stand: 10.02.2022

Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr im Klassenzimmer?
Forschende der TU Berlin haben das berechnet**.

In ganz Deutschland findet der Schulunterricht in Präsenz statt. Das Tragen medizinischer Masken ist Pflicht.

Schaut man auf die verschiedenen Altersgruppen, sind die Inzidenzen* bei Kindern und Jugendlichen im schulpflichtigen Alter am höchsten:

0 – 4 1270 1952 1386 440 5 – 9 10 – 14 15 – 19 3598 3736 2503 20 – 39 39 – 59 ab 60

*Quelle: RKI-Wochenbericht, eigene Berechnungen, Stand: 10.02.2022

Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr im Klassenzimmer?
Forschende der TU Berlin haben das berechnet**.

Sie wollten wissen, wie viele Schüler*innen sich tatsächlich im Klassenzimmer potenziell anstecken, also wie sich die Reproduktionszahl (R) je nach Szenario verändert.

Folgende Faktoren wurden dabei berücksichtigt:

    Für dieses Szenario errechnen die Forscher*innen der TU Berlin:

    Ein*e Infizierte*r würde innerhalb von sechs Stunden im Schnitt 9,7 Mitschüler*innen anstecken.

    Warum ist die Infektionsgefahr so hoch?

    Es halten sich verhältnismäßig viele Menschen über einen langen Zeitraum in einem Klassenzimmer auf. Außerdem ist das Übertragungsrisiko bei Omikron gegenüber vorhergehenden Varianten deutlich erhöht.

    Präventive Maßnahmen wie verstärktes Lüften und das Tragen von Masken können die Ansteckungsgefahr reduzieren.

    Ist die Virenlast im Raum sehr hoch, kann ein Ausbruch aber nicht gänzlich verhindert werden.

    Ohne Masken erhöht sich das Risiko für eine Infektion enorm.

    Umluftreinigungsgeräte können Luft virenfrei filtern. Sie reinigen die Luft und pumpen sie zurück in den Raum, können jedoch das Lüften nicht vollständig ersetzen.

    Erst im Zusammenspiel von Masken und Luftreinigern stellt sich das niedrigere Risiko ein.

    In maschinell belüfteten Klassenzimmern können jedoch je nach Platzierung des Luftreinigungsgeräts, der Art der Lüftungsform sowie der Position der infizieren Person unterschiedliche Partikelkonzentrationen im Raum auftreten.

    Im Rechenmodell kann so der situative R-Wert im Raum auf 4,9 gesenkt werden.

    Grundsätzlich kann häufigeres Lüften durch Fensteröffnen die Ansteckungsgefahr noch weiter senken.

    Die Fachleute der TU Berlin haben weitere Räume und Situationen miteinander verglichen.

    Dabei zeigt sich: Vor allem in Büros, Schulen und im privaten Haushalt ist das Ansteckungsrisiko besonders hoch.

    Regelmäßiges Lüften, reduzierte Aufenthaltszeit sowie große Räume mit wenigen Personen und auch das Tragen von FFP2-Masken können das Infektionsrisiko stark begrenzen.

    Infektionsrisiko in verschiedenen Räumen

    >30% >30% >30% >30% 30% 20% 10% 5% 15% Vorausgesagtes Infektionsrisiko in% 25% >30% >30% >30% Ausgangszustand halbe Aufenthaltszeit halbe Personenzahl FFP2-Maske Schule Restaurant Theater ÖPNV Fernbahn/Fernbus Privater Haushalt Büro Supermarkt halbe Personenanzahl & FFP2-Maske nicht berechnet nicht berechnet nicht berechnet nicht berechnet Gute Luft Qualität & Begrenzung Aufenthaltszeit auf 1 h & halbe Personenanzahl & FFP2-Maske nicht berechnet

    Datenbasis:
    **Die Forscher*innen der TU Berlin rechnen in einem Klassenzimmer in Normalbelegung (24 Schüler*innen) mit 25m³ Außenluftmenge pro Stunde und Person. Sie gehen zudem davon aus, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes den Ausstoß der infizierten Person verringert und auch eine Filterleistung beim Einatmen der Gesunden mit sich bringt. Außerdem werden die Szenarien anhand von Oberschulen durchgespielt, da die Datenlage zur Infektion unter jüngeren Kindern nach wie vor zu unklar sei.
    Die Maße des dargestellten Klassenzimmers betragen 8,57 m x 7 m x 3 m.

    Die Forschenden haben den Impfstatus nicht mitberücksichtigt, da ihr Risikomodell lediglich das Infektionsrisiko betrachtet. Hintergrund: Die Autor*innen weisen darauf hin, dass eine Impfung zwar den persönlichen Schutz erhöht, allerdings nicht unbedingt vor einer Omikron-Infektion schützt.