Die Gesamtzahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus ist in den USA inzwischen auf circa 788.000 gestiegen – so viel wie in keinem anderen Land der Welt.
Steigende Arbeitslosigkeit:
Allein in der letzten Märzwoche haben sich rund 6,5 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet. Das schwache Sozialsystem in den USA führt dazu, dass vielen nun der Absturz droht und sie auf der Straße landen.
Das Problem: Es trifft vor allem Arme und Migranten.
Corona ist in den USA vor allem eine soziale Frage. Das Virus trifft besonders Minderheiten.
In Louisiana sind zum Beispiel 70 Prozent der Toten Schwarze, obwohl sie nur ein Drittel der Bevölkerung ausmachen.
In Illinois sind rund 40 Prozent der Toten Schwarze, bei nur rund 15 Prozent Bevölkerungsanteil.
Im März haben mehr als 700.000 Menschen ihren Job verloren. 60 Prozent von ihnen arbeiteten in der Gastronomie.
Mit dem Job verlieren sie hier meist auch die Krankenversicherung. Viele haben Angst auf der Straße zu landen.
Das Gesundheitssystem in den USA ist größtenteils privatwirtschaftlich und gewinnorientiert organisiert.
Viele können sich keine Krankenversicherung leisten. Und wer eine hat, kann nicht sicher sein, ob sie am Ende alle Kosten übernimmt.
In den USA kostet eine Behandlung wegen des Coronavirus durchschnittlich 9.763 US-Dollar (circa 9.000 Euro), wenn es keine Komplikationen gibt.
Diese selbst zu zahlen, könnte einige in den finanziellen Ruin stürzen.
Die Politik
Trump schiebt die Schuld nun auf die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die seiner Meinung nach zu spät vor einer Pandemie gewarnt hätte.
Er will alle Beitragszahlungen an die WHO stoppen. Mitten in der Corona-Krise ist dies ein dramatischer Schritt.
Die WHO hat bei ihrer grundlegenden Pflicht versagt und muss zur Rechenschaft gezogen werden.
Die Helfer
Bedürftige sind derzeit besonders auf Spenden und freiwillige Helfer angewiesen. Da die Schulen geschlossen sind, verteilen Helferinnen und Helfer in vielen Bundesstaaten nun Lunchpakete an Familien, die sich kein Mittagessen leisten können.
Im ganzen Land laufen Hilfsprogramme wie auch in diesem Restaurant in Washington D.C. Hier werden Lebensmitteltüten an arbeitslose Gastronomen und andere Menschen in Not verteilt.
Am gefährlichsten ist das Virus für Menschen, die auf der Straße leben, ohne Schutz, ohne Rückzugsort.
Nur dank Menschen wie Doktor Mazzella finden auch sie Hilfe.
Solange es keinen raschen wirtschaftlichen Aufschwung in den USA und weltweit gibt, werden viele langfristig nur ein unsicheres Einkommen haben.
Fazit:
Trump fürchtet am meisten, dass ihn die Corona-Krise die Wiederwahl im November kostet und will die Wirtschaft so schnell wie möglich wieder hochfahren.
Quellen:
DPA; US Department of Labor; Kaiser Family Foundation, Peterson Center of Healthcare; Johns Hopkins University
Fotos:
Reuters, epa, Yuri Gripas/Pool/epa-efe/shutterstock
Autorin:
Alica Jung
Redaktion:
Jennifer Werner, Karsten Kaminski
Im Auftrag des ZDF:
Redaktion:
Ella Böhm
Design:
Jens Albrecht, Mischa Biekehör, Josephine Gudakow
Politik | Panorama | Digitales | Sport | In eigener Sache Nutzungsbedingungen | Datenschutz | Impressum