Früher war mehr Lametta
Kultur, wir vermissen dich!
Ich bin hungrig nach einem großen alten Teller mit verschwitztem, ohrenbetäubendem, lebendigem Live-Rock'n'Roll, so schnell wie möglich. Die Art, die dein Herz rasen lässt, deinen Körper bewegt und deine Seele mit Leidenschaft erregt.
So sieht Kultur in 2020 aus:
Darunter leiden Künstlerinnen und Künstler genauso wie die Gesellschaft:
Durch die weltweite Gesundheitskrise sind den Kulturschaffenden Grenzen gesetzt – zu hoch das Risiko, dass sich das Virus auf den Veranstaltungen ausbreitet.
Auch hier in Deutschland dürfen mindestens bis zum 31. August keine Großveranstaltungen stattfinden. Veranstaltungen darf es bis zu diesem Termin nur bis zu einer festgelegten Größe geben.
Einige Bundesländer haben individuell definiert, ab welcher Besucherzahl ein Event als Großveranstaltung zählt:
Doch Not macht auch erfinderisch –
Viele Kulturschaffende finden andere Wege, ihre Kunst zu präsentieren:
Von Live-Streams direkt vom DJ-Pult, bei denen Zuschauer Künstler mit Spenden unterstützen können, …
über virtuelle Besuche im Museum ...
oder Kunst zum Mitmachen mit nachgestellten Kunstwerken …
... bis zu Konzerten auf dem heimischen Balkon.
Die Kulturszene verlagert sich
gezwungenermaßen ins Digitale
Welt-Stars im Wohnzimmer: unter dem Motto „One World: Together at Home“ sammeln Größen der Musikszene Spenden für die Weltgesundheitsorganisation WHO.
Über 127 Millionen US-Dollar sind hierbei zusammengekommen.
Mein Herz ist sehr schwer und warm für diejenigen, die in der Notaufnahme arbeiten und auch für die Krankenschwestern, die im Auto schlafen, um sicherzugehen, dass sie ihre Familien und Patienten nicht anstecken. Was sie tun ist, sich selbst in Gefahr zu bringen, um der Welt zu helfen – und wir alle ziehen den Hut vor ihnen.
Für die einen bedroht die derzeitige Situation ihre Existenz, die anderen nutzen ihre Popularität, um den „Helden der Krise“ zu helfen.
Eines haben Sie alle gemein:
Musik, Kunst und Kultur sind ihre Leidenschaft.
Gerade die freien, darstellenden Künste sind lokale, kommunale Künste. Auch die Musik und Malerei – Kunst findet immer vor Ort statt und sie lebt davon, dass Menschen zusammenkommen. Es geht darum, dass konkrete Gemeinschaften geschaffen werden über das gemeinsame Erleben von Kunst.
In Deutschland haben sich die Kulturminister der Länder für leichte Lockerungen der Beschränkungen entschieden: Ab 28. Mai geht der Vorhang für die Kulturbetriebe unter Auflagen wieder auf.
Individuelle Hygiene- und Schutzkonzepte:
Die Lockerungen sind abhängig von der lokalen Infektionszahl.
Kulturelle Veranstaltungen sind für unser Leben von allergrößter Wichtigkeit. Das gilt auch für die Zeit der Corona-Pandemie.
Quellen:
The Atlantic; Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Berlin; Staatsministerium Baden-Württemberg; Senatsverwaltung Hamburg; Staatskanzlei des Landes Schleswig-Holstein; Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg Vorpommern; Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung; Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt; Ministeriums für Inneres und Kommunales NRW; twitter.com/GettyMuseum; Associated Press; twitter.com/glblctznimpact; Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Fotos:
iStock/dwphotos; dpa; epa; ap; Digitale Kunsthalle/ZDF Kultur; twitter.com/GettyMuseum; iStock/undefined undefined; iStock/DGLimages; Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Autorin:
Jennifer Werner
Redaktion:
Karsten Kaminski
Im Auftrag des ZDF:
Autoren:
Sophie Gülzow, Marielle Klein, Patrick Lips
Design:
Mischa Biekehör