Wundermittel Corona-App?
Wie sie funktionieren soll und woran es noch hakt
Eine App zur Nachverfolgung von Kontakten gilt als wichtiger Baustein, um die Corona-Maßnahmen weiter zu lockern.
Meine Hoffnung in die Tracing App ist, dass man ein einigermaßen normales wirtschaftliches und natürlich auch gesellschaftliches Leben wieder Schritt für Schritt entwickeln und öffnen kann.
Wie funktioniert die App?
Aktuell wird an einer Bluetooth-Lösung gearbeitet.
So könnte es ablaufen:
Diese Lösung wird als „Tracing“ bezeichnet.
Im Unterschied dazu gibt es „Tracking“-Apps.
Sie ermitteln Bewegungen und Aufenthaltsorte z. B. über GPS.
Experten halten Bluetooth-Tracing für die datenschutzfreundlichere Variante.
Wer entwickelt die App?
Viele Entwickler arbeiten derzeit an einer Corona-Tracing-App.
An der Entwicklung in Deutschland beteiligt sind u.a. die Fraunhofer-Gesellschaft, das Robert-Koch-Institut, die Helmholtz-Gemeinschaft sowie Partner aus der Kommunikationsbranche wie Telekom und SAP.
Darüber hinaus arbeiten Google und Apple gemeinsam an einer Schnittstelle, die entscheidend ist, damit die App zuverlässig funktioniert.
Was sind die Voraussetzungen, damit es funktioniert?
Experten schätzen, dass circa 60 Prozent der Deutschen die App nutzen müssen, damit die Infektionskette halbwegs zuverlässig unterbrochen wird.
Das bedeutet: Fast alle Smartphonebesitzer müssten die App herunterladen und nutzen.
Niedrigere Nutzungszahlen würden zu wesentlich geringeren Erkennungen führen.
Die Akzeptanz ist nicht besonders hoch.
Wie lange würde es denn noch dauern?
Aktuell wird noch an der technischen Umsetzung der App gefeilt.
In den vergangenen Wochen gab es zudem unter Entwicklern einen Streit, wo die sensiblen Kontaktdaten gespeichert werden sollen:
Zentral auf einem Server ...
... oder dezentral auf dem jeweiligen Handy.
Bundesgesundheitsminister Spahn befürwortete zunächst das zentrale Modell, entwickelt im Rahmen einer europäischen Initiative (PEPP-PT).
Nach Kritik von Datenschützern soll jetzt aber eine dezentrale App kommen.
Sicher ist: Es wird eine App zur Erkennung von Kontaktpersonen geben. Wie genau und wann steht aber noch aus, es kann noch Wochen dauern.
Quellen:
dpa; AFP; Light Blue Touchpaper; Apple; PEPP-PT; NDR Coronavirus-Update mit Christian Drosten (Folge 27); Statistisches Bundesamt; ZDF-Politbarometer, 24. April 2020
Fotos:
dpa, reuters, epa, istock.com/urbazon
AutorInnen:
Lucas Eiler, Alisa Keil
Redaktion:
Jennifer Werner, Karsten Kaminski
Im Auftrag des ZDF:
Redaktion:
Sophie Gülzow, Ella Böhm
Design:
Jens Albrecht