5G: Zukunft oder Risiko?
Was man über die
fünfte Mobilfunkgeneration wissen sollte
Was kann 5G?
Daten können in Echtzeit übertragen werden. Dadurch gibt es weniger Verzögerungen.
Höhere Datengeschwindigkeit
In kürzerer Zeit können mehr Daten übermittelt werden. 5G ist bis zu 100-mal schneller als das bisherige LTE-Netz.
Der 5G-Ausbau soll maßgeblich die Industrie digitalisieren und automatisieren.
Medizin
5G soll auch in der Telemedizin eingesetzt werden. Zum Beispiel, um Operationen mittels Roboterarmen aus der Ferne durchzuführen.
Landwirtschaft
Die Vernetzung von Drohnen in der Luft und Sensoren im Boden mit Landwirtschaftsmaschinen wird möglich. Das kann einen gezielteren Pestizideinsatz fördern und ist somit weniger schädlich für die Umwelt.
Leistungsfähigere Smart Homes
Viele Hauskomponenten können vernetzt werden und klug interagieren.
Autonomes Fahren
Die Kommunikation in Echtzeit soll sogenanntes Platooning ermöglichen.
So geht's:
Mehrere Lastwagen fahren hintereinander. Der erste wird von einem Fahrer gesteuert, der Rest folgt automatisch in engem Abstand. Das spart Treib- und Schadstoffe ein.
Autonomes Fahren
Die Kommunikation in Echtzeit soll sogenanntes Platooning ermöglichen.
So geht's:
Mehrere Lastwagen fahren hintereinander. Der erste wird von einem Fahrer gesteuert, der Rest folgt automatisch in engem Abstand. Das spart Treib- und Schadstoffe ein.
Doch was spricht gegen 5G?
Durch den neuen Mobilfunkstandard können zwar mehr Daten in kurzer Zeit übertragen werden, die Reichweite ist allerdings kürzer.
Daher muss ein dichteres Antennennetz aufgebaut werden.
Kritiker befürchten zudem, dass eine steigende Strahlenbelastung durch 5G der menschlichen Gesundheit schaden könnte.
Intensive Bestrahlung mit bisherigen Mobilfunkfrequenzen lösten bei männlichen Ratten vermehrt Tumore aus.
Ob das beim Menschen unter 5G-Frequenzbestrahlung ähnlich wäre, ist noch unklar.
Es gibt aber noch offene Fragen, weil die Datenlage noch nicht so dicht ist für diese neuen Frequenzen.
Wie weit ist Deutschland, wenn es um 5G geht?
2019 stand Deutschland im EU-Vergleich bei der 5G-Bereitschaft* auf Platz 7.
* Faktoren: Infrastruktur und Technologie, Vorschriften, Innovationen, Humankapital, Länderprofil, Nachfrage
Die Bundesnetzagentur vergab 2019 die neuen 5G-Frequenzen an die Anbieter Telefónica (O2), Vodafone, Telekom und 1&1Drillisch.
Sie koppelte die Vergabe an Voraussetzungen*. Zum Beispiel sollen 98 Prozent der Haushalte bis Ende 2019 mit LTE abgedeckt sein.
*für alle Anbieter außer 1&1Drillisch
Laut Bundesnetzagentur konnten alle drei Netzbetreiber die Auflagen nicht fristgerecht bis um 01.01.2020 erfüllen.
Stand: April 2020
5G ist da – zumindest teilweise
An den ersten Orten sind 5G-Antennen für private Nutzer verfügbar.
Wird es 5G bald flächendeckend geben?
Ein flächendeckendes 5G-Netz kann nicht von heute auf morgen entstehen. Es wird Schritt für Schritt auf Basis der bestehenden Mobilfunknetze ausgebaut. Ziel ist deshalb, schnell eine flächendeckende Mobilfunkabdeckung zu erreichen, die mobile Telefonie und Datennutzung auch im ländlichen Raum sicherstellt.
Angst vor Sicherheitslücken
Sorge besteht derzeit um mögliche Sicherheitslücken durch den Einsatz von Komponenten des chinesischen Herstellers Huawei.
Einige Länder, wie die USA, fürchten Spionage und Sabotage durch gezielte Angriffe.
Denn die Unabhängigkeit der Firma Huawei von der chinesischen Regierung wird angezweifelt.
So stehen diese politischen Akteure zum Verbot von Huawei-Komponenten*:
Deutschland will vorerst keine bestimmten
Akteure ausschließen, sofern die Anforderungen
des Sicherheitskatalogs der Bundesnetzagentur
erfüllt werden, so das Bundeswirtschafts-
ministerium.
Stand:April 2020
Die EU diskutiert noch über den Einsatz. Zuletzt wurde überlegt „risikobehaftete“ Anbieter aus Kernbereichen der 5G-Netze auszuschließen.
Stand: Februar 2020
Die USA hat Huawei auf eine schwarze Liste gesetzt und möchte den Konzern aus dem 5G-Ausbau im Land komplett verdrängen.
Stand: März 2020
Bei den gesundheitlichen Auswirkungen und der digitalen Sicherheit bleiben einige Fragen ungeklärt. Weitere Forschung und Entscheidungen sind unabdingbar.
5G ist also die Grundlage für unsere digitale Zukunft.
Industrie und Wirtschaft treiben den Fortschritt an.
Quellen:
BMVI, BMI, Vodafone, Telekom, National Institue of Environmental Health Sciences, 2018, „Europe 5G Readiness Index 2019“, Incites Consulting S.A.R.L , Europäische Kommission, dpa, Bundesnetzagentur, Bundesregierung, Reuters, AFP
Redaktion:
Karsten Kaminski
Im Auftrag des ZDFs:
Autorin: Ella Böhm
Redaktion: Sophie Gülzow
Design: Mischa Biekehör, Jens Albrecht